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China Weinperlen

China liebt Perlen aus dem Remstal

Daniel Kuhnle will den asiatischen Markt erobern und startet mit einer Art Kaviar aus Wein durch.

Daniel Kuhnle will den asiatischen Markt erobern und startet mit einer Art Kaviar aus Wein durch.

Es sei, sagte er, ``ein Gag``, was ``Neues``. Und er strahlt. Denn in China, sagt Daniel Kuhnle, hat seine Idee den Geschmacksnerv der Zeit getroffen. Daniel Kuhnle macht seit kurzem runde Böbbelchen, für die es gar keine richtige Beschreibung gibt: Dier Perlen haben was von Kaviar. Aber es steckt auch ein bisschen gefülltes Gummibärchen mit drin. Vor allem aber Kuhnle-Wein.

Den Geschmacksnerv der Zeit getroffen

Wie kommen wir nach China? Das war die große Frage, die Daniel Kuhnle im vergangenen Jahr rumtrieb. Kuhnle-Wein in China – das wäre echt ‘ne Sache. Schließlich gibts dort sehr viele Menschen, die womöglich sehr großen Durst haben. Dummerweise wissen das auch andere Winzer und mühen sich um einen Zugang zu diesem Absatzmarkt. Was also tun? Was erfinden, dass die Kuhnle-Weine nicht einer unter vielen ist?

 

Daniel Kuhnle hat einen Freund, der arbeitet mit einer Firma aus Haigerloch zusammen. Diese Firma macht schon lange Bobbelchen mit verschiedenen Essigaromen oder Gewürzgeschmeckern. Die Bobbelchen sind weich und elastisch und zerploppen am Gaumen. Sie sind trendy, denn die wachsene Riege der begeisterten Hobbyköche sucht und findet gerne das Ungewohnte. Warum also nicht auch Böbbelchen herstellen?

 

“Weinperlen”, sagt Daniel Kuhnle, heißen sie und sind die ersten ihrer Art in ganz Deutschland. und beim Endersbacher Mack gibt’s die schon zu kaufen. Riesling edelsüß zum Löfflen. Oder auf Eis, in den Sekt, über das krosse Steak. In China übrings dürfen die Geschmacksrichtungen ruhig noch süsser sein.

 

Die Perlen entstehen, indem eine Schicht Algen mit Wassertropfen beträufelt wird. Nein, hier ist nichts grün, alles ist ganz transparent. Tatsächlich wird auch nur ein Bestandteil der Algen verwendet. Der heißt Alginat und umschließt dann diesen Tropfen. Das Böbbelchen ist da. Aber wer will schon Wasserböbbelchen. Also kommen diese jetzt in den Riesling.
Zweimal passiert das. In diesem Bad diffundiert das Wasser nach draussen und der Wein nach drinnen. Und fertig. Ganz einfach. Wenn man draufkommt.

 

Vor Weihnachten ging die erste Ladung an die chinesischen Kontakte, die Daniel Kuhnles Freund schon hatte. Nach Weihnachten fuhr der Freund selbst in die Ferne und brachte noch ein paar Weinperlendosen mehr mit. Er musste keine mit nach Hause schleppen.

 

Ah, sagt Daniel Kuhnle, ganz einfach ist es nicht. Denn weil der Wein nicht in Flaschen steckt, sondern in einer Algenhülle, fällt das Ganze nicht unters Wein- , sondern unter Lebendsmittelgesetz.
Und auf die Dose muss nicht nur ein Verfallsdatum, sondern… Alles lesen :: Rems-Murr-Rundschau

 

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